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Eine der schriftlichen Fertigkeiten ist neben dem Leseverstehen seit jeher die Textproduktion. Heutzutage spricht man allerdings mehr und mehr von der sogenannten „schriftlichen Interaktion“; eine Entwicklung, die sich auch in den aktuellen offiziellen Sprachtest widerspiegelt. Die Existenz dieser schriftlichen Interaktion ist verbunden mit dem Aufkommen der „Interaktion“ als fünfte fremdsprachliche Kompetenz. Auf diese Weise können wir zwischen den Schriften unterscheiden, die als Aufsätze angelegt sind und jenen, die für die schriftliche Kommunikation gedacht sind, also zum Beispiel Chatgespräche oder Postkarten.
Im traditionellen Sprachunterricht hat man diese Kompetenz lediglich als Beweis gesehen, dass der Schüler die grammatischen Inhalte verstanden hat beziehungsweise in der Lage ist, zu übersetzen. Dabei handelte es sich um die Grammatik-Übersetzungsmethode. Man ging in dieser Zeit davon aus, die Fähigkeit zu schreiben sei lediglich davon abhängig, dass man die grammatischen Regeln und Strukturen kennt. Natürlich sind auch diese Inhalte für den Schreibprozess wichtig, doch wir gehen eher davon aus – und dies hat sich auch oft bewahrheitet -, dass noch andere Aspekte wichtig sind für die Texterstellung, die eben nicht nur grammatisch, sondern auch textuell sind.
Doch welche Elemente sind es, die wir beachten müssen? Sie sind sicher nicht zahlreich, dafür aber sehr wichtig. Wir gehen von der Idee aus, dass der Text verständlich und dem Kommunikationszusammenhang angemessen sein muss. Er muss kohärent in seinem Aufbau sein, was man dadurch erreicht, dass man die Ideen sinnvoll mit sogenannten Konnektoren verknüpft. Bei der Texterstellung muss man beachten, verschiedene Inhalte hervorzuheben und andere unterzuordnen. Dies sind jedoch nur einige Beispiele. All diese Aspekte finden ihren Platz in der von mir angesprochenen Kategorie.
Heutzutage wissen wir alle, dass das Mündliche in unserer globalisierten Welt lange schon nicht mehr ausreicht, um gewisse Positionen und Ämter zu bekleiden. Viele der notwendigen Kommunikationen finden entweder durch den Briefwechsel statt oder durch das Internet; ersteres wird jedoch immer seltener. Die Kommunikation mithilfe des Internets zwingt dazu, E-Mails zu verfassen und Chatgespräche zu führen. Darum ist es so wichtig, diese Fähigkeit zu trainieren, wenn man eine Fremdsprache lernt. Die Nachrichten und Chatgespräche, die wir in der Zweitsprache verfassen beziehungsweise führen, dürfen ihr Ziel nicht verfehlen, da sie sehr wichtig sind für unser Image, dass wir unserem Gegenüber vermitteln möchten.
Dieser Rhythmuswechsel in der Welt, in der wir leben, ist verantwortlich dafür, dass alles globalisierter, computerisierter und schneller wird. Diese Schnelligkeit zwingt auch uns dazu, Nachrichten im Akkord zu verfassen, um schriftlich zu interagieren und zum Beispiel Berichte zu schreiben oder ähnliches. Die Welt des Internets ist ein Teil der tagtäglichen Kommunikation geworden und macht es in vielen Fällen unnötig, uns von Angesicht zu Angesicht zu begegnen. Der Unterschied, den es zwischen den Tête-à-Tête- und den Chatgesprächen gibt, ist die Gewissheit, dass unser Sprechakt nicht unterbrochen wird; dies erlauben schriftliche Medien nämlich nicht.
Über diese Fragen werden wir in Zukunft noch sprechen. Man kann ganz deutlich einen Unterschied machen zwischen dem, was man lange Zeit als schriftlichen Ausdruck betrachtet hat und dem neuen Konzept der schriftlichen Interaktion. Letzteres ist viel näher an der Kommunikation und den Notwendigkeiten, die die neue Ära mit sich bringt.