Spanisch sprechen: Die Rolle der Stimme

Haben Sie schon einmal ein Lied in einer Sprache gesungen, die Sie eigentlich gar nicht sprechen? Viele von uns kennen diesen Effekt, dass Sprachen beim Singen leichter zu erlernen sind als auf „herkömmlichem Wege“ – wir erinnern uns etwa an „Bruder Jakob“, das wir als Kinder gerne in vielen verschiedenen Sprachen sangen. Auch Studien belegen das! Denn scheinbar ist der Erwerb einer Fremdsprache eng gekoppelt an die Melodie der Sprache, mit der wir sie aufnehmen. Daneben ist die Stimme aber auch entscheidend, ob wir Sympathie oder Ablehnung empfinden. Weil Sprachen oft online mit Hilfe von Podcasts oder auch Videos erlernt werden, ist hier die Stimme besonders wichtig.

Unterhalten wir uns von Angesicht zu Angesicht mit einer anderen Person, sind vor allem Körpersprache und Aussehen ausschlaggebend dafür, wie wir urteilen. Die Sozialpsychologie geht davon aus, dass rund 55 Prozent der Wirkung von Menschen durch ihr Aussehen und Verhalten gesteuert wird, 38 Prozent macht aber immerhin die Stimme aus – und nur kleine 7 Prozent entfallen auf den Inhalt des Gesagten. Bei Lern-Podcasts entfällt jedoch das Optische und die Stimme rückt viel weiter in den Vordergrund. Zum Erlernen einer Sprache ist es daher wesentlich, dass wir auch die Stimme des Lehrers mögen. Klingt sie hart, kalt oder unsympathisch in unseren Ohren, dann werden wir auch mit der Sprache nicht warm und tun uns schwer beim Erlernen.

Die Stimme ist aber auch der Schlüssel, der dem linguistischen Text eine Bedeutung gibt. Betonung, Aussprache, Rhythmus und Melodie sind zentrale Bestandteile einer Sprache. Gerade bei der spanischen Sprache gibt es dabei dutzende Facetten und Nuancen. Weil Spanisch die dritte, am meisten gesprochene Sprache der Welt ist, entwickelt sie sich auch kontinuierlich weiter. Außerdem kommen lateinamerikanische Einflüsse dazu. Beim Erlernen der Sprache kann diese Vielfalt natürlich zunächst irritierend und anstrengend sein. So geht es uns aber auch mit der Weltsprache Englisch: Der Texaner klingt ganz anders als der Londoner! Trotzdem gehört auch das zum Lernprozess dazu: Unterschiedliche Stimme und Dialekte zu hören und verschiedenen Ländern zuordnen zu können.

Deshalb ist es zunächst einmal wichtig, dass Sie eine Podcast-Serie oder YouTube-Videos finden, bei denen Ihnen die Stimme gefällt. Außerdem sollte es in jedem Fall ein Muttersprachler sein, der Ihnen vorspricht. Bei Agenturen wie sprechersprecher kommen bei der Vermittlung von Sprechern nur Native Speaker zum Einsatz. Dabei wird im Spanischen vor allem auch darauf geachtet, ob ein Sprecher aus Spanien oder Südamerika stammt. Sprechersprecher nennt als bekannte Beispiele für sprachliche Unterschiede im Spanischen Ceceo und Seseo oder auch veränderte Endungen wie sie in Kuba angewandt werden. Würde hierauf bei Lern-Programmen nicht drauf geachtet werden, so könnten sich andernfalls kleinste Aussprachefehler einschleifen – oder auch veraltete Redewendungen auftauchen!

Bei unseren Online-Videos und Podcasts legen wir großen Wert darauf, dass alles klar und deutlich ist und Sie den Sprecher gut verstehen können. Denn nur so können Sie dann Wortlaute nachsprechen und erlernen das Spanische, ohne je eine Schule besuchen zu müssen.

Bruder Jakob auf Spanisch geht übrigens so:

Martinillo, Martinillo

¿Donde esta, donde esta?

Toca la campana, toca la campana

Din don dan, din don dan.

(Quelle und weitere Übersetzungen)

Lengalia, José Delgado

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